Hören Sie auf, Katzen das Bellen beizubringen.

Christian Bremer

Gelassen und locker Präsentationen und Vorträge halten – 5 Tipps für die Praxis

Christian Bremer
Christian Bremer
Redner, Autor und Seminarveranstalter. Laut SAT 1 „Deutschlands Stressexperte Nr. 1“.
14. März 2017

Eine der größten Ängste vieler Menschen ist die Angst davor, Präsentationen vor größeren Gruppen zu halten. Manche Studien wollen sogar belegen, dass diese Angst größer ist als die vor dem Tod. Wie dem auch sei: damit die Sprechangst nicht doch noch tödlich endet, lesen Sie hier einige Tipps und Chancen, um mit ihr umzugehen.

Zuallererst: ganz werden Sie die Angst oder Sorge nicht wegkriegen – es geht vielmehr darum, sie auf ein erträgliches Maß zu reduzieren und sie dann zu nutzen, anstatt sich von ihr fertig machen zu lassen.

Schauen Sie sich die folgenden 5 Tipps genau an und wenden Sie sie auf Ihre persönliche Weise an. Am besten so lange, bis Sie sie beherrschen.

Tipp #1: Erreichen Sie einen Zustand, in dem Ihnen ein „Versagen“ egal ist.

Bitte? Ja, dieser Tipp ist auf den ersten Blick irritierend, auf den zweiten Blick aber ein perfekter Energielieferant. Bereiten Sie sie sich so sehr auf die Situation vor, dass Sie guten Gewissen folgendes wirklich aus tiefstem Herzen sagen können: „Wenn ich ‚versagen‘ sollte, ist das OK, weil ich vorher alles in meiner Macht Stehende getan habe, um zu gewinnen!“. Wenn Sie das wirklich guten Gewissens denken können, werden Sie vor und in der Situation in einem guten Zustand sein.

Tipp #2: Spezifizieren Sie das Angst-Gefühl

Angst ist diffus, Sorge ist konkreter: Fragen Sie sich „Wovor genau habe ich eigentlich Angst?“„Welche ‚Fehler‘ begehe ich eventuell, wegen derer ich jetzt Angst habe?“. So kommen Sie exakt auf die mentalen Gründe Ihrer Angst und gehen mit Ihnen in die Realität, in dem Sie mit einem vertrauten Person üben. Haben Sie beispielsweise Angst, zu oft „Ähm“ oder „Äh“ oder „ja also“ zu sagen, dann halten Sie Ihre Rede vor einer guten Kollegin oder Freundin und lassen sich knallhart ein Feedback geben, wann immer Sie so sprechen. Üben Sie das so lange, bis Sie keine Angst mehr zu haben brauchen, „Ähm“ zu sagen.

Tipp #3: Voller Körpereinsatz – Machen Sie „den Cristiano Ronaldo“

Auch wenn er in den Medien ein gemischtes Image hat, eines macht der Fußballer aus Sicht der mentalen Stärke richtig (und das ist sicher kein Zufall): vor seinen Freistößen nutzt er eine bestimmte, wiederkehrende, ritualhafte Körpersprache. Diese strahlt Stärke, Zuversicht und Souveränität aus. Grund: unser Gehirn, welches ja die Angst produziert, misst auch unsere Körperhaltung und –sprache. Strahlt dies Power aus, glaubt das Gehirn eher: „alles in Ordnung“. Nun sollen Sie den Raum nicht wie ein Terminator zu betreten, sondern achten einfach auf Ihre souveräne Ausstrahlung. Wichtig: fangen Sie damit bereits 30 Minuten vor der Situation an!

Tipp # 4: Beginnen Sie, das Worst Case Szenario zu lieben

Ernsthaft: Fragen Sie sich: „Was kann im schlimmsten Fall passieren?“ und schreiben Sie sich die ganzen Horrorszenarien stichpunktartig auf. Priorisieren Sie diese nach Horror-Faktor und knöpfen Sie sich mindestens die schlimmsten drei folgendermaßen vor: „Mal angenommen, das passiert wirklich. Was ist dann meine beste Chance, um das Beste aus der Situation zu machen?“. Schreiben Sie sich auch das auf, damit Sie die Lösung und die Chance vor sich sehen. Wenn Sie bspw. Angst haben, eine Frage nicht beantworten zu können, dann können Sie dem Fragenden bei einer Präsentation sagen: „Ein wichtiger Punkt, ich nehme ihn auf und gebe Ihnen bis morgen um 12.00 Uhr eine Rückmeldung.“ Wenn Sie Sorge davor haben, eine Frage aus dem Publikum nicht direkt beantworten zu können, überlegen Sie sich eine Gegenfrage wie beispielsweise: „Wie genau meinen Sie die Frage?“. So gewinnen Sie Zeit und die Chance, dass Ihnen etwas einfällt, steigt.

Tipp # 5: Beruhigen Sie sich mit MM

Nein, MM ist hier kein prickelndes Getränk, sondern es steht für „Meine Minute“. Setzen Sie sich bequem hin, schließen Sie Ihre Augen und spüren Sie Ihre Atmung. Nutzen Sie dafür die Fragen: „Atme ich noch?“, „Wie atme ich?“ und „Wie fühlt sich die Luft beim Ein- und Ausatmen an?“. Der Atem ist der Zugang zu Ruhe, Gelassenheit und Frieden. Achtung: das wird Ihnen im Vortrag wahrscheinlich nicht gelingen – vorher aber schon! Beginnen Sie mit MM also bereits einige Minuten vor Ihrem Auftritt. Übrigens: sollten Sie in den Tagen oder gar Wochen vor der Situation nicht gut einschlafen können, ist MM dabei eine gute Hilfe.

Abschließend: Seien Sie bereit zu leiden. Das Leben ist nicht immer angenehm, sondern gibt manchmal Anlass zu Sorge, Druck und Stress. Reden wir das nicht schön. Aber: Sie kommen in den Situationen nicht um, sondern haben die Chance, zu gewinnen. Fokussieren Sie sich mit den oben genannten Geboten und Umsetzungen noch mehr darauf, anstatt sich selbst fertig zu machen.

Ich liebe das Motto: Entweder ich gewinne – oder ich überlebe!

Viele Grüße,
Ihr und Euer
Christian Bremer

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