Das Leben ist zu kurz, um lange gestresst zu bleiben.

Christian Bremer

Teil 3 der Mai-Challenge

Christian Bremer
Christian Bremer
Redner, Autor und Seminarveranstalter. Laut SAT 1 „Deutschlands Stressexperte Nr. 1“.
19. Juni 2015

Die „Mai-Challenge“ für mehr leichte, souveräne Gelassenheit

Auch wenn es bereits Juni ist, hier kommt nun der 3. Teil der Mai-Challenge. Ich freue mich sehr über die rege Teilnahme, das Erstellen dieses Teils hat mit daher extra große Freude bereitet. Das Thema für den 3. Teil ist….ÄRGER!

(Hier können Sie sich den Inhalt des ersten Teils nochmal ansehen)

(Hier den des zweiten Teils)

Meine Erfahrung: ÄRGER IST EIN GESCHENK!!!!

Diesmal erhalten Sie einen Text zum Thema Ärger, verbunden mit einer Technik, die Sie ausprobieren können.

Wichtig: der Zeitaufwand beträgt nur 3-5 Minuten pro Tag! In der übernächsten Woche erhalten Sie dann Teil 4.

Hier also der Text zum Lesen und Ausprobieren:

„Warum ist Ärger ein Geschenk?“

Natürlich ist mir vollkommen bewusst, dass Ärger nicht gesund ist – ja sogar krank machen kann. Dass Ärger auf die Dauer zu Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder einer Schwächung des Immunsystems führen kann. Natürlich weiß ich auch, dass Ärger auf Dauer und wenn er intensiv ist, dazu führen kann, dass Beziehungen in die Brüche gehen. Wer sich häufig über andere Menschen ärgert, führt Konflikte herbei, die im Laufe der Zeit unlösbar werden und Grund für eine Beendigung der Beziehung sein können. Das weiß ich alles. Aber ich weiß auch, dass im Ärger ein Geschenk liegt.

Lassen Sie uns einfach davon ausgehen, dass Ärger nicht gesund ist und im echten Leben trotzdem vorkommt. Ich meine, wenn ich etwas beobachte, das ich im Augenblick nicht verändern kann, betrachte ich es einfach positiv – und versuche, es für mich zu nutzen.

Warum ist Ärger also ein Geschenk? Ich habe dafür fünf Gründe:

1) Wenn Sie Ihre letzten Ärgersituationen Revue passieren lassen, können Sie etwas Lehrreiches feststellen: Im Ärger befinden Sie sich in einer einerseits wiederkehrenden und andererseits unangenehmen Situation. Das bedeutet: Ärger zeigt Ihnen auf, dass es in Ihrem Leben im Augenblick etwas gibt – eine Situation, ein Thema, einen Konflikt – was immer mal wieder vorkommt und was Sie noch nicht geschmeidig, elegant und gelassen bewältigen können. Diese Erkenntnis ist der erste Grund, warum Ärger ein Geschenk ist.

2) Es gibt einen zweiten Grund für meine „Ärger ist ein Geschenk“-Einstellung. Dazu ein kleiner Versuch: Ärgern Sie sich einmal über ein Ereignis, das in der Zukunft stattfinden wird. Und? Funktioniert nicht, richtig? Das bedeutet: Zukünftige Ereignisse können Sie ängstigen, aber Sie können sich nicht darüber ärgern. Wirklich ärgern können Sie sich nur über die Vergangenheit.

Sich über vergangene – und damit unveränderbare Ereignisse – zu ärgern, bringt Sie aber nicht weiter. Ihre Gedanken gehören in die Gegenwart – denn nur in der Gegenwart können Sie Fehler ausbügeln und nur in der Gegenwart können Sie die Zukunft durch Ihre Handlung im Jetzt beeinflussen. Ärger ist also auch ein Geschenk, weil er Ihnen aufzeigt: „Hey, wach auf. Gerade eben lebst du in der Vergangenheit, komm in das Jetzt und überlege dir, was zu tun ist!“

3) Der dritte Grund, warum Ärger als Geschenk betrachtet werden kann, ist dessen Signalfunktion: Ärger gibt Ihnen das Signal: „Gerade eben befindest Du Dich in einer fremden Einflusszone!“ Angenommen, Sie ärgern sich über jemanden, der zu spät kommt. Das „Zu spät kommen“ ist wessen Einflusszone, Ihre oder seine? Meiner Ansicht nach ist es seine, denn er hat sich dafür entschieden, später loszufahren.

Stellen Sie sich vor Sie, ärgern sich, weil sie vom Chef übergangen wurden. Dass Sie übergangen wurden ist nicht Ihre Einflusszone, sondern die Ihres Chefs. Denn er hat entschieden, Sie beispielsweise nicht zum Meeting einzuladen, er hat sich entschieden Ihnen eine Information nicht zu geben. Das heißt, der Ärger ist ein Geschenk, weil er Ihnen aufzeigt: „Hey, halte mal inne. Gerade eben bist du in einer fremden Einflusszone. Du machst dich selbst zum Opfer und nimmst dir die Möglichkeit zu handeln. Also halte inne und überlege dir – was ist meine Einflusszone und was sind meine Handlungsmöglichkeiten?“

2. Was Sie ausprobieren können ist folgendes:

DIE TECHNIK:

Wenn Sie sich ärgern, halten Sie kurz inne und atmen ein paar mal aus und ein. Entspannen Sie dann Ihre Körpersprache (LMAA: Lächle Mehr Als Andere) und stellen sich abschließend die beiden einfachen Fragen: Ist es tötlich? Was ist das Beste, was ich jetzt konkret tun kann. TUN SIE ES!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Nicht ärger, nicht jammern, sondern locker machen und handeln.

Motto: Handeln statt Ärgern.

3. Führen Sie auch in dieser Woche täglich für 1-3 Minuten zu einem Zeitpunkt Ihrer Wahl alleine folgende Übung durch:

Sie suchen sich einen ruhigen, ungestörten Ort, setzen sich bequem hin, schließen die Augen und nehmen Kontakt zu Ihrer Atmung auf (Ähnlich wie aus der letzten Woche: „Atme ich noch?“ „Wie atme ich?“). Verändern Sie Ihre Atmung nicht, sondern lassen Sie sie einfach natürlich fließen. Ihr Körper weiß, was er braucht.

Stellen Sie sich dann vor dem inneren geistigen Auge ein Dreieck vor, bei dem eine Spitze nach oben zeigt. Auf der Spitze ist eine 1, an der rechten Ecke eine 2 und an der linken unteren Ecke eine 3.

Die Übung läuft so ab: Sie atmen von links unten nach oben „zur 1“ ein, atmen „zur 2“ aus – die darauf folgende natürliche Pause führt Sie „zur 3“ – und dann wieder von vorne.

Ganz in Ruhe, so lange es Ihnen gut tut.

Dabei heben Sie nicht Ihren Körper an, sondern stellen sich einfach nur vor, wie Sie „nach oben zur 1“ bzw. „nach unten zur 2“ atmen.

Der Clou: Beobachten Sie, wie sich die Pause nach dem Ausatmen anfühlt. Verlängern Sie sie nicht künstlich, sondern spüren Sie einfach, was diese Pause mit Ihnen macht.

Stellen Sie sich vielleicht zur Sicherheit einen Counter, denn die Übung kann Ihnen so gut gefallen, dass Sie „die Zeit vergessen“.

Reflektieren Sie in Ihrer „Mai-Challenge“-Gruppe Ihre Erfahrungen mit dieser Übung in der Gruppe: Was haben Sie erlebt? Was war leicht? Was war schwierig? Wie könnte eine persönliche Variante aussehen, die Sie zukünftig täglich durchführen?

Mehr brauchen Sie in den beiden kommenden Wochen nicht zu tun – auch hier gilt: klein, aber oho!

Und jetzt wünsche ich Ihnen, dass Sie sich einen kleinen Ruck geben und loslegen – es ist leichter und weniger Aufwand, als Sie denken.

Frische Grüße,
Christian Bremer

PS: Die Infos zum Teil 1 finden Sie hier und zum Teil 2 hier.

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