Christian Bremer
In unserer digitalisierten Welt kann es eine Herausforderung sein, eine gesunde Balance zwischen der Nutzung von Technologie und anderen Lebensbereichen zu finden. Ein „Digital Detox“ bedeutet nicht, dass du gleich zum Einsiedler werden und in einer Höhle leben musst (es sei denn, das ist dein Ding, dann nur zu!). Der Schlüssel liegt darin, einen nachhaltigen Ansatz zu finden, der für dich funktioniert. Das könnte so einfach sein wie das Abschalten von Benachrichtigungen während des Abendessens oder so ambitioniert wie ein einwöchiger technischer Sabbat.
Ziel ist es, die Kontrolle über deine Aufmerksamkeit zurückzugewinnen und Technologie bewusst und nicht reaktiv zu nutzen.
Wusstest du, dass jede Benachrichtigung, die du erhältst – sei es eine SMS, E-Mail oder Social-Media-Benachrichtigung – einen Dopaminschub in deinem Gehirn auslöst? Dopamin ist derselbe Neurotransmitter, der auch bei Suchterkrankungen eine Rolle spielt. Kein Wunder, dass es so schwerfällt, das Handy wegzulegen!
Aber es gibt gute Nachrichten: Die Neurowissenschaft zeigt auch, dass periodische Offline-Zeiten die Kreativität steigern, den Schlaf verbessern und Stress reduzieren können.
Eine Studie der Universität Heidelberg aus dem Jahr 2021 belegt, dass exzessive Handynutzung mit einem erhöhten Risiko für Schlafstörungen und depressiven Symptomen verbunden ist. Die Forscher fanden heraus, dass Teilnehmer, die mehr als vier Stunden täglich an ihren Smartphones verbrachten, signifikant häufiger unter Schlafproblemen litten und sich depressiver fühlten als diejenigen mit einem geringeren Konsum.
Eine weitere Untersuchung von Dr. John Twenge von der San Diego State University, die 2019 veröffentlicht wurde, zeigt, dass Jugendliche, die mehr Zeit mit digitalen Medien verbringen, ein höheres Risiko für Depressionen und Angststörungen aufweisen. Die Studie legt nahe, dass der Anstieg dieser psychischen Gesundheitsprobleme direkt mit der Zunahme der Smartphone-Nutzung korreliert.
Hier sind einige Strategien, die helfen können, eine bewusstere Beziehung zu digitalen Geräten zu entwickeln:
Schaffe spezifische technikfreie Zonen in deinem Alltag. Du könntest zum Beispiel beschließen, das Handy aus dem Schlafzimmer fernzuhalten oder Mahlzeiten als gerätefreie Zeiten zu deklarieren. Plane bewusst Zeiten für verschiedene Aktivitäten ein – inklusive Pausen von Bildschirmen.
Überprüfe die Apps auf deinem Handy und die Benachrichtigungen, die du erhältst. Welche Apps bereichern wirklich dein Leben? Welche lenken dich nur ab? Versuche, deine Apps in Kategorien wie „Wesentlich“, „Gelegentlich nützlich“ und „Zeitverschwender“ zu unterteilen. Passe deine Benachrichtigungseinstellungen entsprechend an oder lösche Apps, die dir nicht dienen.
Diese kleinen Wartezeiten im Alltag – in der Schlange im Supermarkt oder beim Warten auf die Bahn oder den Beginn eines Meetings – sind oft die Momente, in denen wir instinktiv zum Handy greifen. Versuche stattdessen, diese Zeit für eine kurze Achtsamkeitsübung zu nutzen. Nimm ein paar tiefe Atemzüge, beobachte deine Umgebung oder unterhalte dich bei Interesse mit jemandem in der Nähe. Sollten nicht alle auf ihre Smartphones schauen. Du wirst überrascht sein, wie erfrischend diese kleinen Momente der Präsenz sein können.
Diese Strategien zielen nicht darauf ab, die Technologie vollständig aus deinem Leben zu verbannen. Vielmehr geht es darum, eine bewusstere Beziehung zu deinen Geräten zu schaffen, sodass du die Kontrolle hast – nicht deine Bildschirme.
Die Balance zwischen Arbeit, Leben und Technologie zu finden, kann schwierig sein, besonders in unserer ständig vernetzten Kultur.
Aber erinnere dich: Du hast die Macht, Grenzen zu setzen.
Versuche, Kollegen und Kunden bestimmte „Offline-Zeiten“ zu kommunizieren. Du wirst überrascht sein, wie respektvoll und verständnisvoll die meisten Menschen sind, wenn du deine Bedürfnisse klar artikulierst.
Wähle jeden Tag einen kleinen Schritt, um deine digitale Abhängigkeit zu reduzieren. Vielleicht lässt du dein Handy während des Abendessens in einem anderen Raum oder liest vor dem Schlafengehen ein echtes Buch anstatt zu scrollen. Achte darauf, wie sich diese Veränderungen auf deine Stimmung, Produktivität und Beziehungen auswirken.
Wir müssen sicherstellen, dass unsere Geräte uns dienen und nicht umgekehrt. Beginne noch heute, eine gesündere Beziehung zum Handy und Tablet zu entwickeln, und beobachte, wie dein Leben dadurch bereichert wird.
Bei persönlich mir war und ist das so.
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