Christian Bremer
Mentale Gesundheit und mentale Resilienz sind längst keine Nischenthemen mehr. Unternehmen schreiben sie in Hochglanz-Broschüren, Führungskräfte erwähnen sie in Meetings, und Social Media ist voll von Tipps, wie man „stark im Kopf“ bleibt. Doch so positiv diese Entwicklung klingt – sie hat einen Haken.
Oder besser gesagt: mehrere.
Viele Menschen glauben, resilient zu sein bedeutet, immer weiterzumachen. Keine Schwäche zu zeigen. Rückschläge wegzustecken, still zu leiden und am besten auch noch produktiv zu bleiben. Doch das ist ein gefährlicher Irrtum.
Mentale Resilienz bedeutet nicht, sich kaputt zu machen und trotzdem zu lächeln.
Sie bedeutet, mit Herausforderungen gesund umzugehen – nicht, sich selbst dabei zu verlieren.
Firmen bieten Resilienztrainings an, schicken Mitarbeitende zu Achtsamkeitskursen oder geben „Tipps für mehr Gelassenheit“. Doch oft wirkt das wie ein Tropfen auf dem heißen Stein. Denn:
Mentale Resilienz lässt sich nicht aufbauen, wenn das Umfeld dauerhaft krank macht. Ein Entspannungskurs ändert nichts, wenn die Realität Montagmorgen wieder Überstunden, Unterbesetzung und Druck heißt.
Viele Arbeitgeber wissen ganz genau, dass sie Teil des Problems sind. Sie sehen die Burnout-Zahlen, die Krankmeldungen, das stille Leiden. Und trotzdem passiert erschreckend wenig.
Warum?
Weil es unbequem ist, an Systemen zu rütteln. An Führungsstilen. An E-Mail-Kulturen. An nicht enden wollenden „Dringlichkeiten“. Lieber wird das Problem individualisiert – und die Lösung delegiert: „Mach dich mental stark, dann wird das schon.“
Doch mentale Gesundheit ist kein privates Projekt. Sie ist ein Gemeinschaftsauftrag.
Was läuft schief? Wo überfordern wir uns? Welche Erwartungen sind schlicht zu viel? Nur wer ehrlich hinschaut, kann Verantwortung übernehmen – für sich selbst und als Arbeitgeber.
Mentale Resilienz wächst nicht durch ständiges Überschreiten der eigenen Belastungsgrenze, sondern durch bewussten Umgang mit Ressourcen. Schlaf. Pausen. Nein sagen. Das ist kein Luxus – das ist kluges Selbstmanagement.
Statt ständig neue Tools für Selbstoptimierung zu empfehlen, sollten Unternehmen überlegen:
Mentale Gesundheit entsteht dort, wo Verantwortung fair verteilt wird: zwischen Individuen, Teams, Führung und Organisation. Wer das ernst nimmt, investiert in gesunde Arbeitsbedingungen – nicht nur in Achtsamkeits-Newsletter.
Sie ist nicht die Fähigkeit, im Sturm zu tanzen, während alles brennt.
Sie ist der Mut, das Feuer zu benennen – und gemeinsam zu löschen.
Mentale Gesundheit und mentale Resilienz brauchen nicht nur gute Tipps, sondern tiefgreifende Veränderungen. Persönlich wie unternehmerisch. Wer das ignoriert, verschiebt die Verantwortung – und riskiert noch mehr Erschöpfung, Kündigungen und stille Resignation.
👉 Du willst echte Resilienz aufbauen – für dich selbst oder dein Team? Dann fang nicht bei Instagram-Sprüchen an. Fang da an, wo es weh tut: Bei der Wahrheit.
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