Christian Bremer
„Herr Schmittke hat mir wieder ein Ohr abgekaut, jetzt habe ich es gar nicht mehr geschafft, das Finanzierungsangebot für Frau Martens fertig zu machen. Kannst Du das nicht schnell machen? Ich muss los, bin noch verabredet …“
Hand aufs Herz: Kennen Sie Situationen wie diese nur zu gut? Mein Beileid, dann haben Sie einen waschechten Energiefresser in Ihrer Abteilung! Der eigentliche Haken an der Sache: Wir sind meistens viel zu nett. Ein „Ja, klar!“ rutscht uns reflexhaft oft schon über die Lippen, bevor wir überhaupt unser Gehirn eingeschaltet und nachgedacht haben. Leider ist es danach meist zu spät, um aus der Nummer wieder rauszukommen.
Verstehen Sie mich bitte richtig: Mir ist das früher auch oft genug passiert. Wir Menschen leiden nun mal unter der besonderen Neigung, dass wir von allen gemocht werden wollen. Doch mal ehrlich: Es ist keinem damit geholfen, wenn Sie vor lauter Gefälligkeiten Ihre eigene Arbeit nicht mehr schaffen und schließlich zusammenbrechen.
Du bist gestresst, wenn du nicht tust, was dein Herz dir sagt.
Ihnen graut bereits morgens unter der Dusche vor dem anstehenden Arbeitstag? Sie sehnen spätestens montagabends das rettende Wochenende herbei? Keine gute Ausgangsituation, denn damit öffnen Sie Stress, Überforderung und Burn-out alle Türen.
Es sei denn, Sie betrachten dieses Gefühl als ein Geschenk! Lassen Sie mich das beschreiben, bevor Sie mich für verrückt erklären: In den allermeisten Fällen sind diese belastenden Situationen wiederkehrend.
Und das ist nichts anderes als ein klares Zeichen an Sie, dass Sie noch etwas lernen können, um diese Situation zukünftig geschmeidig zu bewältigen. Sie brauchen nur die „nächstbessere Version Ihrer selbst“ zu werden. Sie können in Ihrem Denken und Verhalten den nächsten Level Ihrer persönlichen Entwicklung erreichen. Wenn Ihnen also heute Kollegen den letzten Nerv rauben, dann heißt das auch, dass Sie noch der Mensch werden können, der sich davon zukünftig nicht mehr so stark mitnehmen lässt.
Das heißt für unsere konkrete Situation nichts anderes, als dass Sie lernen müssen, auch mal klar „Nein!“ zu sagen, wenn Ihnen der trödelige Kollege wieder eine Aufgabe aufdrücken will. Falls Sie Sorge haben, dass das zu unfreundlich ist: Sie können Ihre Absage auch diplomatischer verpacken: „Nein, aber ich habe eine andere Lösung für dich …“. So bleiben Sie kooperativ und zeigen, dass Ihr Nein nicht persönlich gemeint ist.
Keine Macht dem Kopfkino: Werden Sie Herr über Ihre Überforderung!
„Schon wieder eine Absage, verdammt! Wenn das so weitergeht, kann ich schon mal meine Sachen in einen Karton packen …“ Na, fühlen Sie sich ertappt? Natürlich wünschen wir uns alle, dass unsere Geschäfte immer gut laufen und die Auftragsbücher voll sind. Doch gerade als Verkäufer müssen Sie mit einem „Nein“ umgehen können. Schließlich ist eine Absage noch lange nicht das Ende. Schon Ihr nächstes Kundengespräch kann ganz anders laufen und Sie bringen ohne Mühe eine Lebensversicherung und direkt noch eine Altersvorsorge an den Mann.
Vorausgesetzt, Sie gehen mit einer positiven Einstellung an die Sache ran und lassen sich nicht von Ihrem Kopfkino verrückt machen. Unser Gehirn ist ein echter Meister des Horrorfilms und fängt bereits bei kleinsten Anzeichen von Stress an, eine oscarreife Story zusammen zu spinnen. Doch das ist nur ein Vorschlag!
Nur weil es mal nicht so gut läuft, heißt das nicht automatisch, dass Sie Ihren Job verlieren. Glauben Sie nicht alles, was Sie denken! Sie können den Film in Ihrem Kopf zwar nicht stoppen – Sie können ihm aber die Macht nehmen. Atmen Sie tief durch, sobald sich ein Gefühl von Stress und Überforderung in Ihnen ausbreitet. Schauen Sie sich dann an, was Sie wirklich an diesem Tag noch abarbeiten müssen und können. Höchstwahrscheinlich ist nämlich gar nicht alles so dringend wie gedacht und kann zur Not noch auf den nächsten Tag verschoben werden.
Meine drei besten Tipps für mehr Gelassenheit und Erfolg
Ihr und Euer
Christian Bremer
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