Christian Bremer
Früher fiel es mir schwer, im Stress fair zu bleiben und nichts zu sagen, was ich später bereue. Also suchte ich nach Techniken, die im entscheidenden Moment verlässlich wirken. Ich wollte einfach in meiner persönlichen Stressbewältigung besser werden. Eine davon hat sich besonders bewährt. Die STOP Methode. Sie hilft dir, den Autopiloten zu lösen, bewusst zu atmen, deinen Fokus zu schärfen und einen wirksamen nächsten Schritt zu gehen. So stärkst du deine Stressbewältigung im Alltag.
Unter Druck verengt sich die Wahrnehmung, Energie verpufft in Ärger und Grübeln und Entscheidungen leiden. Wenn du dich rasch beruhigst, schaltet dein Nervensystem von Alarm auf Sicherheit, der Atem wird gleichmäßiger und der Kopf wird klar. Genau dann gelingt Stressbewältigung, weil du wieder so handeln kannst, wie du in dieser Situation sein willst.
Du löst die automatische Reaktion und gibst dir vor der Antwort drei ruhige Sekunden. Setz dich aufrecht hin, löse den Blick vom Bildschirm und zähle langsam bis drei. Der Impuls klingt ab und du erhältst Wahlmöglichkeiten.
Atme vier Sekunden ein, halte kurz an und atme sechs bis acht Sekunden aus. Wiederhole das drei Mal. Dieser Rhythmus unterstützt den Parasympathikus, Puls und Muskelspannung sinken und Stressbewältigung fällt leichter.
Frag dich, welches Ergebnis dir wichtig ist. Niemand will Stress. Formuliere dein Ziel in einem Satz, zum Beispiel Ruhe, Respekt, Verlässlichkeit oder ein verbindlicher nächster Schritt. Dieser Satz lenkt deinen Fokus.
Bestimme eine konkrete, kleine Handlung. Das kann ein kurzer Anruf mit klarer Struktur sein, eine präzise Bitte per Mail, ein Terminvorschlag oder ein Protokolleintrag mit Zuständigkeit und Frist.

Du erfährst, dass eine wichtige Absprache erneut nicht eingehalten wurde. Ärger steigt auf und du willst am liebsten sofort scharf reagieren. Jetzt setzt du STOP ein. Du hältst inne, atmest dreimal ruhig und richtest dich aus. Du willst Verlässlichkeit herstellen, einen belastbaren neuen Termin vereinbaren und künftige Ausfälle absichern. Aus dieser Haltung planst du die nächste Maßnahme.
Strukturiertes Gespräch führen
Schilder zuerst die Beobachtung und die Wirkung sachlich. Benenne dann dein Ziel und stelle zwei lösungsöffnende Fragen. Was ist konkret passiert und wie kommt ihr heute zu einem verbindlichen neuen Termin. Dokumentiere am Ende Termin, Zuständigkeit und Absicherung im Protokoll.
Präzise E-Mail senden
Wenn ein Anruf nicht passt, schreibe eine kurze Mail mit klarem Betreff. Beschreibe knapp die Lage, formuliere dein Ziel, bitte bis 15 Uhr um einen neuen Termin samt Maßnahme gegen Wiederholung und kündige an, die Vereinbarung im Projektprotokoll festzuhalten.
Mentaltraining. So verankerst du STOP für deine Stressbewältigung
Übe die vier Schritte kurz im Kopf. Wähle drei typische Szenen, zum Beispiel die erste Mail am Morgen mit hartem Ton, ein Meeting, das ausfranst, oder eine abendliche Nachricht, die dich verunsichert. Spiele jede Szene zwei Minuten durch. Halte inne, atme dreimal ruhig aus, formuliere deinen Zielsatz und sprich den ersten Satz deiner geplanten Handlung einmal laut vor. So liegt alles bereit, wenn es darauf ankommt.
Was mich persönlich motiviert, um meinen Stress immer wieder abzubauen
Niemand weiß, warum ich jetzt geboren bin und niemand weiß, wann ich sterben werden. Schließlich ist das Leben ein Mysterium. Aber eines weiß ich ganz genau: Ich möchte mein Leben wertvoll machen. Es soll ein schönes Fest sein. Stress ist auf diesem Fest zwar immer wieder mal Gast, aber muss ihn ja nicht dulden. Mich motiviert also für mein Stressmanagement meine eigene Endlichkeit. Dazu kannst du <<<hier in einem Blogbeitrag>>> mehr lesen.
Erstelle dir eine kleine Karte. Vorderseite. Stop, drei Atemzüge, Ziel klären. Rückseite. Dein Zielsatz für Stressmomente, die Frage Was will ich wirklich und der Standardsatz Der nächste Schritt ist. Lege die Karte an deinen Arbeitsplatz oder setze sie als Sperrbildschirm.
Wie unterstützt STOP meine Stressbewältigung im Arbeitsalltag?
Die vier Schritte schaffen Abstand, beruhigen über die Atmung das Nervensystem, richten deinen Fokus auf ein klares Ziel und führen zu einer konkreten Handlung. So bleibt deine Kommunikation respektvoll und du sicherst Ergebnisse.
Wie oft sollte ich STOP trainieren?
Übe täglich kurz in typischen Stresssituationen. Mit zwei Minuten Imaginationstraining am Morgen und einem kurzen Tagescheck am Abend automatisierst du die Reaktion.
Eignet sich STOP auch für Meetings?
Ja. Nimm dir drei Sekunden, atme ruhig aus, formuliere dein Ziel in einem Satz und mache einen klaren Vorschlag für den nächsten Schritt, zum Beispiel Zuständigkeit, Termin und Absicherung festlegen.
Mehr praktische Impulse findest du in meinen Büchern, im Stresscoaching und in meinen Webinaren für Stressmanagement. Alle Formate stärken deine Stressbewältigung im Alltag.
Wähle für heute eine Situation, die dich häufig triggert, und gehe sie mit STOP durch. Halte inne, atme dreimal ruhig, richte dich mit einem klaren Satz aus und setze den kleinsten passenden Schritt um. Prüfe am Abend kurz die Wirkung und justiere Atem, Ziel oder Schrittgröße bei Bedarf. So führst wieder du und nicht der Stress.
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