Das Leben ist zu kurz, um lange gestresst zu bleiben.

Christian Bremer

Gelassen und glücklich mit dem „Ja, und gleichzeitig – Denken“

Christian Bremer
Christian Bremer
Redner, Autor und Seminarveranstalter. Laut SAT 1 „Deutschlands Stressexperte Nr. 1“.
30. November 2016

Wenn ich bei meinen Seminarevents nachfrage, was denn im Alltag immer mal wieder so nervig ist, wird öfters folgende Situation genannt:

„Warum müssen Rentner um 18.00 Uhr einkaufen gehen und an der Kasse nicht nur in Zeitlupe und passend zahlen, sondern dann auch noch den Bon kontrollieren?“

Im Spaß sage ich dann gerne „Weil sie es können!“ – die Lösung ist das aber noch nicht.

Sie kennen das vielleicht auch: morgens die Kinder mit Ach und Krach pünktlich fertig gemacht, ab in den Straßenverkehr, rein ins Büro, Meetings, Telefonkonferenzen, Projekte, wieder in den Straßenverkehr und dann noch mal eben in den Rewe springen, um ein paar Tomaten zu holen.

Es läuft auch  ganz gut, bis Sie an die Kasse kommen – um dort abrupt abgebremst zu werden. Da steht er, 1,50m groß, Anfang 80 – Rentner. Vielleicht fragen Sie sich dann: „An sich ganz sympathisch, aber warum steht er vor mir und nicht hinter mir? Warum kann der nicht morgens einkaufen gehen – er hat doch alle Zeit der Welt?“

Ja, das kann je nach persönlicher Tagesform nerven. Aber es wird sich nicht ändern. Also besteht Ihre Chance darin, sich zu ändern. Behalten Sie im Herzen: egal – es geht auch leichter!

99% der Menschen wollen andere ändern. Nur 1% ist bereit, sich zu ändern. Das sind die Glücklichen.

Schauen Sie mal, ob Sie von meinem Tipp hier profitieren können. Mir hilft das jedenfalls sehr, die Tomaten nicht als Wurfgeschosse zu verwenden.

Also: Testen Sie beim nächsten Mal das „Ja, und gleichzeitig“ – Denken. Dieses hört sich im inneren Dialog ungefähr so an:

Ja, das ist jetzt nervig. Ich war den ganzen Tag arbeiten, zu Hause wird auf mich gewartet und ich darf mich jetzt aufregen.

Und gleichzeitig kann ich dankbar dafür sein,

·             genug Geld zu haben, um mir diese Tomaten und anderes zu kaufen,

·             die Tomaten nicht selbst anbauen zu müssen,

·             nicht bei Wind und Wetter auf dem Feld stehen zu müssen.

·             noch richtig fit zu sein, um mal eben schnell einkaufen gehen zu können.“

Wir übersehen viel zu oft, wie gut es uns geht und regen uns stattdessen über Kleinigkeiten auf.

Die Idee besteht dabei darin, dass ich mir in der „Ja-Phase“ erlaube, dieses Gefühl von Ärger, Zeitnot und Unzufriedenheit zu haben. Es ist ok! Schließlich ist der Kern des Gefühls, nämlich nach einem harten Tag schnell nach Hause zu kommen, vollkommen legitim. Es ist wichtig, eine Art mentalen Raum für unsere Gefühle aufzumachen und das willkommen zu heißen, was gerade in uns lebendig ist. Egal, was das ist. Wir können Gefühle nicht einfach abschalten, also macht es Sinn, sie zuzulassen.

In der „Und gleichzeitig-Phase“ lenke ich mein Denken in eine konstruktive Richtung, um die innere Blockade aufzulösen. Denn viel mehr Möglichkeiten habe ich in der Situation nicht. Natürlich könnten Sie den Markt ohne Tomaten verlassen oder den Herrn bitten, Sie vorzulassen. Aber das machen wir ja meistens nicht, sondern legen uns lieber mit dem an, was wir nicht verändern können.

Doch damit kann Schluss sein, wenn Sie in dieser Phase ernsthaft daran interessiert sind, wie Sie es mit wirklich gefühlter Dankbarkeit konstruktiv nehmen können.

Hören Sie auf, Katzen das Bellen beizubringen.

Denken Sie mal in Ruhe darüber nach, wie viele Menschen auf der Welt sofort mit Ihnen tauschen würden. Wie viele sagen würden: „Wie gerne hätte ich Dein Problem an der Kasse! Ich gehe jeden Tag 3 Stunden durch die Hitze, um meiner Familie frisches Wasser zu besorgen – und Du regst dich darüber auf, an der Kasse 2 Minuten zu warten!?“

Relativieren Sie mehr, und Sie werden gelassener. 

Setzen Sie das, was Sie nervt, in ein Verhältnis dazu, wie gut Sie es gleichzeitig haben.

Sicherlich ist das „Ja, und – Denken“ nichts, was Sie jetzt nach dem ersten Lesen sofort beherrschen. Jedoch ist es gleichzeitig etwas, was Sie üben können, wenn Sie das nächste Mal an der Kasse stehen und die ein oder andere Minute warten.

Sorgen Sie noch mehr für sich. Sie sind zu wertvoll, um sich über Kleinigkeiten aufzuregen.

Ihr und Euer 

Christian Bremer

PS:
Sie mögen Facebook? Katzenvideos bringen wir nicht, wohl aber viele gute Ideen rund um Gelassenheit…

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