Es gibt keinen einfachen Weg zu Gelassenheit.

Christian Bremer

Gelassenheit in Corona-Zeiten

Christian Bremer
Christian Bremer
Redner, Autor und Seminarveranstalter. Laut SAT 1 „Deutschlands Stressexperte Nr. 1“.
26. März 2020

Turbulente (Corona-)Zeiten brauchen souveräne Gelassenheit

Viele sind zur Zeit verunsichert, haben Ängste & Sorgen sowie das unangenehme Gefühl, nicht zu wissen, was kommt. Eine solche Zeit hatte ich, und immerhin bin ich mittlerweile 47 Jahre alt und seit mehr als 25 Jahren Unternehmer, noch nie.

In diesem Beitrag möchte ich dir 3 Ideen (konkrete Techniken und praktische Perspektiven) geben, um in dieser schwierigen Zeit möglichst aufrecht, innerlich stabil und souverän zu sein. Bitte siehe meine Ideen nicht als Belehrung, sondern vielmehr als eine Einladung, mal in einer ruhigen Minute still zu werden und darüber nachzudenken, an welchen Stellen du von den Ideen profitieren kannst.

Grundsätzlich ist die Idee auch bei Stress durch Corona, dass nicht Corona an sich uns stresst, sondern unser Denken über Corona. Vieles können wir zur Zeit nicht beeinflussen (außer bspw. Hände waschen, Abstand halten, Frischluft genießen und Ingwertee trinken). Aber unser Denken, also die wahre Quelle für unsere Sorgen, die Angst und die Unsicherheit, das können wir erkennen und lenken. Die Ideen hier dienen dazu.

Idee Nummer 1:
Lasse die Gefühle zu (nichts verdrängen oder kleinreden)

Du darfst dich verunsichert fühlen. Lass das zu. So hast du ein Ventil, um die Sorgen kleiner werden zu lassen. Rede deine Gefühle von Sorge, Angst, Unsicherheit und Kontrollverlust nicht klein, schiebe sie nicht weg. Sondern nimm sie an und übe, mit ihnen umzugehen, anstatt dich gegen sie zu stemmen. Gefühle bringen uns nicht um, sondern zeigen uns etwas oder schützen uns sogar. Ein gelassener Umgang mit Stressgefühlen bedeutet nicht, eine Krise oder aus ihr resultierende Gefühle zu verdrängen. 

Ein gelassener Umgang mit Corona und diesen Gefühlen bedeutet, sich ihnen zu stellen, sie auszuhalten und sie anzunehmen. Dafür braucht es keine Technik, sondern deine Bereitschaft. Erleichtern kann dir das eventuell die Frage: „Bringt mit mein Gefühl von Sorge (oder Angst oder Unsicherheit) um oder ist es einfach nur unangenehm?“

Idee Nummer 2:
Sei mit dem ABC-Denken so präsent und achtsam wie möglich.

Sei bewusst, sei präsent und so achtsam wie jeweils möglich. Ich habe gemerkt, dass mich manche Gespräche und die Aufbereitung vieler Nachrichten über Corona sehr nervös machen und mein Ego (mein Denken, mein Verstand) dann Horrorgeschichten erfindet. 

In dem Augenblick ist es wichtig, sehr genau zwischen der aktuellen Wirklichkeit (das Konkrete in der Welt) und der Phantasie über das, was vielleicht passieren könnte (das Abstrakte im Kopf) zu unterscheiden. 

Ich nutze dafür sehr gerne das ABC-Denken: A ist die Wirklichkeit (Zahlen, Daten, Fakten), B ist das Denken über meine Wirklichkeit (die Interpretation) und C ist mein Gefühl, dass ich aufgrund meiner Interpretation von A habe. Nimm dir ruhig mal drei Zettel und schreibe bzgl. „Corona“ diese drei Aspekte jeweils auf einen Zettel. Du wirst so erkennen, dass das Schlimmste nicht in der Wirklichkeit, sondern in deinem Kopf passiert. Alleine diese Wahrnehmung, dieses Bewusstsein, lässt dich aufatmen, heilt und gibt dir neue Kraft. Auf der B-Ebene kann dir dieser Gedanke helfen: „Jetzt heißt es tapfer sein, aber es geht vorüber“. 

Idee Nummer 3:
Lenke den Denk-Strudel mit der „Ja…-Und…“-Technik

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das ABC-Denken oft nicht in konkreten Situationen hilft, sondern eher als Nachbetrachtung dazu führt, sich locker zu machen und neue Sichtweisen zu gewinnen. Für den Augenblick, in dem dich die Gefühle mitzureißen drohen und du in diesen fiesen Denkstrudel gerätst, schlage ich dir vor, mal das „Ja…, und…“-Denken zu nutzen. Es funktioniert so: „Ja, ich habe gerade große Sorge, fühle mich hilflos und kann mich kaum konzentrieren, alles scheint mir aus den Händen zu gleiten, und ich überlege mir jetzt, was ich jetzt am besten tun kann….“ In der ersten Phase, der „Ja…“ Phase, schätzt du also deinen momentanen Zustand, nimmst ihn wahr und gibst deinen Gefühlen Raum. Sie dürfen sein. In der „und…“ Phase denkst du dann weiter, am besten zu Beginn mit der hilfreichen Floskel „und was ist das Beste, was ich jetzt tun kann?“. Damit kommst du aus dem Denkstrudel raus und schaffst es, in die Handlung zu gehen. Und darauf kommt es an, nicht auf die „Kopf in den Sand“-Taktik.

Lass uns akzeptieren, dass wir vieles nicht kontrollieren können – und lass uns gleichzeitig das nutzen, was wir kontrollieren können. Unser Denken, unsere Interpretation. 

Bleibe gesund und achte auf dich und dein Denken.
Dein Christian 

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