Christian Bremer
Die meisten Präsentationen und Meetings bewältigen Sie mit Links, gar keine Frage. Weil es aber immer mal wieder zu Situationen kommt, in denen eine gewisse Unsicherheit, unangenehmes „Lampenfieber“ aufkommt, gebe ich Ihnen hier einige Tipps, wie Sie mit ihr konstruktiv umgehen können. Eine der größten Ängste vieler Menschen ist die Angst vor Prüfungen und davor, Reden zu halten. Manche Studien wollen sogar belegen, dass diese Angst größer ist als die vor dem Tod. Wie dem auch sei: damit Nervosität nicht tödlich endet, lesen Sie hier einige Tipps und Chancen, mit ihr umzugehen. VORWEG: ganz werden Sie die Angst nicht wegkriegen – es geht vielmehr darum, sie auf ein erträgliches Maß zu reduzieren und sie dann zu nutzen, anstatt sich von ihr fertig machen zu lassen. Schauen Sie sich die folgenden 5 Gebote genau an und wenden sie auf Ihre persönliche Weise an. So lange, bis Sie sie beherrschen. Gebot #1: Erreiche einen Zustand, in dem Dir ein „Versagen“ egal ist. Auf den ersten Blick irritierten, auf den zweiten Blick ein perfekter Energielieferant: Bereiten Sie sie sich so sehr auf die Situation vor, dass Sie guten Gewissen folgendes wirklich, aus tiefstem Herzen sagen können: Wenn ich „versagen“ sollte, ist das OK, weil ich vorher alles in meiner Macht stehende getan habe, um zu gewinnen. Wenn Sie das wirklich guten Gewissens denken können, werden Sie vor und in der Situation in einem guten Zustand sein. Gebot #2: Spezifiziere die Angst und trainiere Angst ist diffus, Sorge ist konkreter: Fragen Sie sich „Wovor genau habe ich eigentlich Angst?“ – „Welche „Fehler“ begehe ich, wegen derer ich Angst habe?“. So kommen Sie exakt auf die mentalen Gründe Ihrer Angst und gehen mit Ihnen in die Realität, in dem Sie mit einem vertrauten Person üben. Haben Sie beispielsweise Angst, zu oft „Ähm“ oder „Äh“ oder „ja also“ zu sagen, dann halten Sie Ihre Rede vor Freunden und lassen sich knallhart ein Feedback geben, wann immer Sie so sprechen. Üben Sie das so lange, bis Sie keine Angst mehr zu haben brauchen, „Ähm“ zu sagen. Gebot #3: Voller Körpereinsatz – Machen Sie den Ronaldo Auch wenn er in den Medien ein gemischtes Image hat, eines macht der Fußballer aus Sicht der mentalen Stärke richtig (und das ist sicher kein Zufall): vor seinen Freistößen nutzt er eine bestimmte, wiederkehrende, ritualhafte Körpersprache. Diese strahlt Stärke, Zuversicht und Souveränität aus. Grund: unser Gehirn, welches ja die Angst produziert, misst auch unsere Körperhaltung und –sprache. Strahlt dies Power aus, glaubt das Gehirn eher: „alles in Ordnung“. Nun sollen Sie den Raum nicht wie ein Terminator zu betreten, sondern achten Sie einfach auf Ihre souveräne Ausstrahlung. Wichtig: fangen Sie damit bereits 30 Minuten vor der Situation an! Gebot # 4: Beginne, das Worst Case Szenario zu lieben Ernsthaft: Fragen Sie sich: „Was kann im schlimmsten Fall passieren?“ und schreiben Sie sich die ganzen Horrorszenarien auf. Priorisieren Sie diese nach Horror-Faktor und knöpfen Sie sich mindestens die schlimmsten drei folgendermaßen vor: „Mal angenommen, das passiert wirklich. Was ist dann meine beste Chance, um das Beste aus der Situation zu machen?“. Schreiben Sie sich auch das auf, damit Sie die Lösung und die Chance vor sich sehen. Wenn Sie bspw. Angst haben, eine Frage nicht beantworten zu können, dann können Sie dem Fragenden bei einer Präsentation sagen: „Ein wichtiger Punkt, ich nehme ihn auf und gebe Ihnen bis morgen um 12.00 Uhr eine Rückmeldung.“ Bei einer Prüfung können Sie sich vornehmen, bei einem wenn auch weit entfernten Aspekt zur Frage zu beginnen, um aus der Schockstarre ins Reden zu kommen. Oder Sie überlegen sich die Gegenfrage: „Wie genau meinen Sie die Frage?“. So gewinnen Sie Zeit und die Chance, dass Ihnen etwas einfällt, steigt. Gebot # 5: Beruhigen Sie sich mit MM Nein, MM ist kein neues hochprozentiges Getränk, sondern es steht für „Meine Minute“. Setzen Sie sich bequem hin, schließen Sie Ihre Augen und spüren Sie Ihre Atmung. Nutzen Sie dafür die Fragen: „Atme ich noch?“, „Wie atme ich?“ und „Wie fühlt sich die Luft beim Ein- und Ausatmen an?“. Der Atem ist der Zugang zu Ruhe, Gelassenheit und Frieden. Sollten Sie in den Tagen oder gar Wochen vor der Situation nicht gut einschlafen können, ist MM dabei eine gute Hilfe. Abschließend: Seien Sie bitte bereit zu leiden. Das Leben ist nicht immer angenehm, sondern manchmal auch Anlass zu Sorge, Druck und Stress. Reden wir das nicht schön. Aber: Sie kommen in den Situationen nicht um, sondern haben die Chance, zu gewinnen. Fokussieren Sie sich mit den oben genannten Geboten und Umsetzungen noch mehr darauf, anstatt sich selbst fertig zu machen. |
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