Christian Bremer
Klara. Sie hieß Klara. An sich ein sehr sympathischer Name. Aber kennen Sie auch so Menschen, auf die Sie treffen und Sie wollen gleich den Raum verlassen? Wenn Sie einfach nur Reisaus nehmen wollen? Mit Klara hatte ich es letztens zu tun und konnte aus verschiedenen Gründen nicht einfach weglaufen. Der Preis dafür wäre zu hoch gewesen.
Nach einem ersten „Sturm im Kopf“ („Oh nein, bitte nicht! Sie ist unmöglich! Womit habe ich die verdient? Muss das sein?“) habe ich mich selbst genötigt, kurz innezuhalten. Danach ging es darum, trotz (und ganz weise gesagt mit) Klara eine gute Zeit zu haben.
Dabei ist es meiner Ansicht nach ganz wichtig, sich zuerst tatsächlich ein Stopp-Kommando zu geben, um sich nicht noch mehr in den eigenen negativen Strudel (Achtung, noch mehr Weisheit kehrt ein!) reinziehen zu lassen. Doch wie geht es dann weiter? Wie lässt sich der Kontakt mit den Klaras dieser Welt so gestalten, dass er uns nicht fertig macht?
Ich schlage dafür nach dem Stopp 2 Schritte vor: Empathische Reaktion und Hilfe anbieten. Doch bevor ich Ihnen diese beiden an sich einfachen Schritte erläutere, seien Sie bitte zu einer Kleinigkeit bereit: wenden Sie sich Klara zu, wenden Sie sich nicht von ihr ab. Seien Sie bereit, zu lernen, lehnen Sie Klara nicht ab. Denn nur wenn Sie dazu bereit sind, können Sie die beiden Schritte mit Leben füllen und von ihnen profitieren.
Also: Sie haben innegehalten und Sie sind bereit, sich Ihrer Klara zuzuwenden. Sie wissen, dass kein Mensch so ist wie Sie ihn haben wollen. Und Sie wissen, das Genervt-sein nur eine Option, aber kein Zwang ist. Wählen Sie die andere Option, die Option des Gelassen-Seins.
Schritt 1, empathische Reaktion:
Diese erreichen Sie mit der Beantwortung von 2 einfachen Fragen: Bin auch ich manchmal so? Wie geht es mir, wenn ich in so einem Zustand bin? Damit gelingt es, ein gewisses Verständnis, eine gewisse Öffnung für die Person zu erreichen. Aus der ersten spontanen Fluchtreaktion wird langsam ein Zuwenden, die Ablehnung wird geringer.
Schritt 2, das Anbieten von Hilfe:
Meine persönliche Wortwahl im mir maximal freundlichen Tonfall war: „Ich habe den Eindruck, dass Sie gerade nicht ganz so gut gelaunt sind. Wollen Sie mir sagen, was passiert ist?“ Und Klara wollte mir das sagen. Im Gespräch kam dann sogar raus, dass ich ihre schlechte Stimmung in Teilen nachvollziehen konnte.
Damit habe ich dann gleich 2 Menschen glücklich gemacht: Klara und mich.
Ich weiß: Mir gelingt das nicht immer, Ihnen wahrscheinlich auch nicht. Aber ich weiß auch folgendes: Wir können es probieren, üben und jeden Tag ein bisschen besser darin werden, mental stark zu sein und für unser Glück zu sorgen. Lassen Sie uns offen dafür sein, was das Leben zu bieten hat. So werden aus anfangs unangenehmen Situationen angenehme Situationen. So sind wir im Leben glücklich und gelassen statt gestresst und genervt.
Was halten Sie davon: Machen Sie jeden Tag mindestens einen Menschen glücklich und fangen Sie bei sich an.
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