Christian Bremer
Schluss mit Lampenfieber und Redeangst |
Wer ist schon immer gelassen, wenn es darum geht, vor Gruppen zu sprechen? Gleich zu Beginn im ersten Semester meines Studiums (Anfang der 90er) in Dortmund sollte ich eine Präsentation halten. Damals wurde übrigens noch mit Overheadfolien gearbeitet…Weil der Professor mir als einzigen Hinweis „machen Sie es nicht wie beim Referat in der Schule“ mit auf den Weg gab, brauchte es neue Lösungen. Für mich sind neue Lösungen bis heute oftmals in Büchern enthalten, also vergrub ich mich in der Unibibliothek und suchte Bücher zum Thema Rhetorik. Gefunden habe ich eine Menge Schund, ein paar hilfreiche Bücher und ein Buch, welches mich sehr beeindruckt hat. Autor und Titel: Rolf H. Ruhleder, Rhetorik & Dialektik. Selbst beschreibt er sich so: „Rolf H. Ruhleder gilt als Deutschlands härtester und teuerster Rhetoriktrainer. Er führt mehr als 70 Veranstaltungen pro Jahr durch. Über 3.000 Seminare und 500.000 Teilnehmer haben ihn zu einem der bekanntesten Rhetorik-Dozenten gemacht. Er trainiert Ärzte, Politiker und Führungskräfte aller Ebenen und Bereiche. Über 1.200 Artikel sind die Ergebnisse seiner Seminartätigkeit. Sein Buch „Rhetorik & Dialektik“ ist gerade in der 17. Auflage erschienen. Insgesamt hat er 17 Bücher (Gesamtauflage 325.000) geschrieben“. Sie sehen: nicht nur ich kann bis heute von ihm und seinen Büchern profitieren. Sicherlich eine Person mit Profil, doch auch sehr zuvorkommend, professionell und ein Freund von Klartext. Wichtige Situationen, in denen wir vor Menschen sprechen sollen, können Stress auslösen. Da kommt es neben einer guten Mischung aus Flexibilität und Routine auch auf eine gute Vorbereitung an – und auf ein paar Kniffe. Einige davon hat Herr Ruhleder mir – und damit auch Ihnen – in meinem Gespräch mit ihm verraten. Wir sind uns begegnet, weil wir Teile unserer Bücher im selben Verlag veröffentlichen. Nun viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren. Übrigens sind einige seiner Auftritte auch auf Youtube zu sehen – ein Genuss, seine Einzigartigkeit zu erleben. Anmerken möchte ich hier noch kurz, dass es mir nicht darum geht, zu kopieren. Jeder kann seinen Weg finden, jedoch ist es durchaus hilfreich, sich inspirieren zu lassen. Und das kann Herr Ruhleder, so meine ich. 1. Herr Ruhleder, sind ein anerkannter Experte für Rhetorik – was bedeutet für Sie Gelassenheit und wo sehen Sie die Vorteile, wenn ein Redner gelassen ist? Gelassenheit bedeutet für mich Souveränität in allen Lebenslagen. Nicht umsonst ist eine Erwartung in allen Veranstaltungen und ich darf in diesem Jahr genau 82 Seminare durchführen, dass meine Teilnehmer mehr Sicherheit in allen Situationen gewinnen. Wer gelassen wirkt, ist einfach erfolgreicher. 2. Welche 3 Tipps haben Sie, um Lampenfieber auf ein gutes Maß zu reduzieren? Drei Tipps? Gerne: 1. Bereiten Sie sich beruflich immer gut vor. 2. Nehmen Sie sich nicht zu wichtig! Zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung – ein Ergebnis aus mehr als 3.000 Rhetorik- und Verkaufsrhetorikseminaren – liegen Welten: Ihr Umfeld sieht Sie viel besser, als Sie sich selbst. 3. Eine Regel ist besonders wichtig: Wie man startet, so liegt man im Rennen… oder „Der erste Eindruck ist entscheidend und der letzte bleibt“. Lampenfieber ist genau das richtige Wort. Ich gebe tatsächlich in allen Veranstaltungen Tipps mit, wie Sie das Lampenfieber reduzieren können. Ein Schuss Lampenfieber gehört jedoch immer dazu. Nur das Maß wird erheblich reduziert. Wenn Sie zu gelassen – im Sinne von lässig – sind, wirkt dies sogar arrogant. 3. Wie lauten Ihre Tipps, um souverän und gelassen zu sein? So strahlen Sie in allen Situationen Sicherheit aus: Die 7 Regeln • Standort einnehmen und Blick in die Runde werfen • Blickkontakt halten • Aufrechte Haltung • Positive Gestik oder Hände seitlich • Positive, angemessene Mimik • Lautstärke halten und Modulation • Beginn und Ende auswendig lernen 4. Wie schaffen Sie es persönlich, gelassen zu bleiben, wenn es drauf ankommt? Ich habe dank der vielen Jahre, die ich schon Seminare durchführe, natürlich eine gewisse Übung. Auch weiß ich inzwischen, dass meine Teilnehmer und Zuhörer mich viel positiver sehen, als ich mich selbst sehe. Einige Male war ich jedoch zu sicher und zu souverän… und einige Zuhörer sahen mich – hoffentlich nur ein wenig – als arrogant an. Ich kam (zu) perfekt rüber. Ein Merksatz von mir: Perfektion weckt Aggression. 5. Abschließend: Wenn Sie nur einen Tipp für erfolgreiche Rhetorik geben könnten, wie würde er lauten? Oh je, das ist eine schwierige Frage. Jetzt müsste ich sagen: Die sieben Tipps, um Sicherheit und Souveränität (siehe Nr. 3.) auszustrahlen. Doch ich darf nur einen Tipp nennen – ….. oder behalten Sie Ihr positives Denken. Das war für mich auch die wichtigste Regel gegen Lampenfieber: Du wirst es schaffen. Das galt und gilt für mich noch immer, ob ich nun Privatissima mit einer Person oder Großveranstaltungen mit 13.000 Teilnehmern durchgeführt habe. Ende des Gespräches – und Anfang, das ein oder andere auszuprobieren! Denn es kommt nicht darauf an, was Sie wissen, sondern es kommt darauf an, was Sie tun. Ihr und Euer |
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